Ein schicker Blumenkasten ist genauso wie auch auffällige Blumentöpfe durch seine Formen, Farben oder Materialien ein ganz individuelles Gestaltungselement auf dem Balkon und im Garten und wird als Wasserspeicherkasten sogar zum Pflanzensitter für Kurzurlaube.
Blumenkästen aus Holz und Kunststoff
Sie sind keineswegs immer nur langweilig schwarz und rein zweckmäßig – moderne Blumenkästen sind richtig attraktive Blickfänge:
Einen Blumenkasten bepflanzen
Ein Balkon ohne Balkonkasten und Blumen ist wie Erdbeeren ohne Sahne – genießbar, aber nicht perfekt. Gerade in der Freiluftsaison von Mai bis September steht einem der Sinn nach üppiger Blütenfülle in einem Blumenkasten. Doch viele Balkonpflanzen bedeuten auch viel Pflege. Wählen Sie daher robuste und pflegeleichte Arten wie Surfenden, Geranien und Husarenknöpfchen, die unermüdlich den ganzen Sommer lang blühen.
Bei Ton in Ton Bepflanzungen sind unterschiedliche Wuchsformen und Blütentypen für ein in sich stimmiges und abwechslungsreiches Gesamtbild wichtig und fügen sich bestens in die Gartengestaltung ein. Aufrecht wachsende Arten werden im Hintergrund platziert, überhängende an den Ecken und in der Mitte und buschige Pflanzen füllen die Lücken dazwischen aus.
Gefüllte Blüten vermitteln ein Gefühl der Üppigkeit und von nostalgischem Charme. Fleißige Lieschen, Margeriten, Gazanien und andere Sommerblumen gibt es in entsprechenden Sorten. Viele Blüten verhelfen allerdings nicht automatisch zu einer gelungenen Bepflanzung, dazu sollten Sie auch die Pflanzenhöhe und die Bedürfnisse der Pflanzen berücksichtigen.
In der Enge des Blumenkastens kommt es darauf an, die verschiedenen Arten feinfühlig miteinander zu kombinieren. Die Beschränkung auf maximal drei Farben pro Kasten ist der erste Schritt – mehr wirkt schnell unruhig.
Tipp: Auch wenn es bis Mitte Mai noch Frost geben kann, den die meisten Balkonpflanzen nicht vertragen, sollten Sie frühzeitig zugreifen und die Pflanzen dann lieber bei Frost abdecken. Das Dilemma: Kauft man sie erst im Mai, sind die besten Pflanzen oft schon ausverkauft.
Der richtige Blumenkasten
Neben Farben, Materialien und Formen entscheidet auch die Pflege der Pflanzen über die Art eines Blumenkastens. Müssen die Pflanzen z.B. im Sommer mitunter ohne tägliches Gießen auskommen? Dann raten wir zu Wasserspeicherkästen, die unter der Erde einen Wassertank haben, aus dem sich die Pflanzen bedienen können. Wer die Zeit hat, um seine Balkonkästen täglich zu wässern, sollte die preiswerteren herkömmlichen Balkonkästen ohne Wasserstandsanzeiger nehmen.
Die richtige Erde für Blumenkästen
Ihre Balkonblumen haben einiges gekostet und sollen während der ganzen Saison im Garten über schön bleiben – sparen Sie nicht an der Blumenerde! Füllen Sie den Kasten bis zwei Finger breit unterhalb des Randes mit Erde auf. Wer möchte, kann einen Langzeitdünger beimischen und spart sich damit für einige Monate das Nachdüngen.
Für einen Meter “üblichen” Blumenkasten brauchen Sie gut 18 Liter Erde, für die breitere Variante gut 25 Liter und für einen Meter Wasserspeicherkasten brauchen Sie gut 24 Liter.
Blumenkästen am Balkongitter befestigen
Die Halterung eines Blumenkastens muss auf die Bauart des Balkons abgestimmt sein und sollte zum jeweiligen Balkongeländer passen. Sie muss zudem dauerhaft die Last tragen können, selbst bei nassem Substrat. Der Kasten muss waagerecht hängen, damit beim Gießen keine Erde hinaus gespült wird. Kästen aus Kunststoff - besonders beliebt ist Anthrazit - sind wesentlich leichter als welche aus Holz oder gar Terracotta und daher perfekt für Balkone.
Die Erde im Blumenkasten richtig wässern
Reine Gießrezepte gibt es nicht, denn je nach Witterung können Pflanzen echte Schluckspechte, aber auch sehr genügsam sein. Prüfen Sie daher mit den Fingern, ob die Erde noch feucht ist – besonders bei kühler Witterung, in der die Wurzeln bei zu feuchter Erde rasch faulen. Welke Blätter sind kein sicheres Zeichen für durstige Pflanzen, denn zu bei zu nasser Erde hängen die Blätter schlaff herunter, wenn die Pflanzenwurzeln schon beschädigt sind.
Im Sommer dagegen kommen Sie mit dem Gießen oft nicht hinterher und Sie müssen oft sogar zwei Mal täglich zur Gießkanne greifen. Blüten und Blätter sollten möglichst trocken bleiben, damit sich keine Pilzkrankheiten ausbreiten.
Nach dem Gießen sollte die Erde bis zum Kastenboden feucht sein. Achtung: Wenn Wasser aus den Löchern rinnt, ist dies kein sicheres Zeichen, dass die Erde nass ist! Zieht sich die Blumenerde bei Trockenheit zusammen, läuft das Wasser an der Innenseite des Kastens ungenutzt ab.
Warenkunde: Der richtige Blumenkasten für Ihren Balkon
Blumenkästen aus Kunststoff:
Will man Balkon oder Dachterrasse nicht unnötig belasten und schon gar nicht den eigenen Rücken, kommt ein Blumenkasten aus Kunststoff gerade recht. Ob von Emsa, Lechuza oder Florabest, an Markenprodukten hat man länger Freude als mit Billigheimern, denn ein hochwertiger Pflanzkasten übersteht auch schon mal ein Sturz vom Balkongeländer ohne Probleme.
So ein Kasten verdunstet kein Wasser durch die Seitenwände, die Erde bleibt länger feucht als bei Terracotta. Es gibt diese leichten, bruchsicheren Blumenkästen in vielen Farben, Mustern und mit interessanten Oberflächenstrukturen. Kunststoff-Blumenkästen sind ideal für Balkongitter.
Blumenkästen aus Holz:
Wer es rustikaler mag, nimmt einen Blumenkasten aus Holz. Ein Einsatz aus Zink oder Kunststoff schützt das Holz vor Nässe und somit vor Fäulnis, sonst wäre es schon nach wenigen Jahren morsch. Solche Blumenkästen passen in erster Linie in ländliche Gärten, es gibt aber natürlich auch echte Designerstücke aus Holz!
Blumenkästen aus Terracotta:
So ein Blumenkasten ist robust und verbreitet mediterranes Flair. Terracotta ist aber sehr schwer und damit für ein Balkongeländer ungeeignet. So ein Blumenkasten kann nur ebenerdig stehen, bleibt aber auch bei Wind standhaft. Sollen die Gefäße den Winter über draußen bleiben, kommt jedoch nur Ware aus hochwertigem Ton infrage, der bei hohen Temperaturen gebrannt wurde und kein Wasser in den Poren speichern kann. Ein Blumenkasten aus Terracotta verdunstet Wasser durch die Seitenwände. Als Folge bildet sich schnell eine weiße Kruste am Gefäß, die Sie jedoch mit Kartoffelschalen einreiben und dann mit einer Drahtbürste entfernen können.
Wasserspeicherkästen
Ein Blumenkasten mit Wassertank und Wasserstandsanzeiger eignet sich besonders für den Balkon. Er besteht aus einem Kasten und einem bepflanzten Einsatz. Am Boden des äußeren Kastens wird das Wasser gespeichert, während sich die Pflanzen über einen Ansaugkegel so viel Flüssigkeit ziehen, wie sie benötigen. Der in den Kasten gesteckte Wasserstandsanzeiger informiert über die Menge des gespeicherten Wassers. Allerdings reicht der Wasservorrat bei großer Hitze nur 2 bis 3 Tage.
Die Wurzeln von Pflanzen, die es nicht so nass mögen, etwa Geranien, können in solchen Kästen bei niedrigen Temperaturen faulen. Neu gepflanzte Blumen gießt man in den ersten 2 bis 3 Wochen nur von oben und füllt noch kein Wasser in den Tank.
Blumenkästen mit externer Wasserversorgung
Tropf-Bewässerung: Mit einem “Tropf-Blumat” lassen sich Blumenkübel und Balkonkästen tröpfchenweise und ohne Strom wässern. Die Konstruktion besteht aus Tonkegeln, die über Schläuche mit einem Hochtank verbunden sind. Die Kegel werden in die Blumenerde gesteckt und reagieren auf den Feuchtigkeitsgehalt in ihrer Umgebung. Es wird nur so viel Wasser abgegeben, wie die jeweilige Pflanze tatsächlich braucht. Weitere Informationen finden Sie auf www.blumat.de.
Text: Thomas Heß