
Pflanzenfamilie
Liliaceae (Liliengewächse)
Allgemein
Die Grünlilie ist eine Pflanze, bei der man kaum etwas verkehrt machen kann. Sie wächst an einem dunklen Platz genauso gut wie an einem hellen, verträgt Wärme ebenso wie kühle Temperaturen. Und dabei sorgt sie noch selbst für Nachwuchs. Ideal ist sie auch als Büroblume: Wenn sie am Wochenende kein Wasser bekommt, macht es ihr auch nichts aus. Im Deutschen hat sie ungeheuer viele Namen, die sich auf die verschiedenen Eigenschaften beziehen. Graslilie - damit sind natürlich die grasartigen Blätter gemeint. Flinker Heinrich, weil sie wächst und wächst und wächst. Brautschleppe - an langen Stielen bilden sich im Frühjahr zuerst weiße Blüten, dann lauter Ableger, die dann wie eine Schleppe vom Topf herunterhängen. Wer seine Pflanzen in Hydrokultur hält, wird ebenfalls viel Freude an der Grünlilie haben.
Arten
In den Tropen der Alten und Neuen Welt kennt man über 100 Arten. In Deutschland haben sich vor allem drei durchgesetzt. Chlorophytum comosum ist die bekannteste Grünlilie, am häufigsten anzutreffen die Sorte "Variegatum" mit weißem Mittelstreifen oder weißen Rändern. C. capense unterscheidet sich nur durch die etwas breiteren Blätter. C. amaniense erkennt man an den bronzefarbenen Blättern.
Standort
Die Grünlilie wächst und gedeiht an fast jedem Platz. Nur auf den Balkon (wo Vögel in der Nähe sind) oder in einen Raum, wo sich Katzen aufhalten, sollten Sie die Pflanze nicht stellen: Von diesen Tieren werden die Blätter gern angeknabbert. Wer seiner Grünlilie ideale Bedingungen bieten will, der stellt sie im Winter kühler, bei etwa 12 Grad. Trockene Luft verträgt sie recht gut; trotzdem schadet gelegentliches Sprühen nicht.
Pflege
Je nachdem, wie warm es ist, müssen Sie normal bis reichlich gießen. Staunässe allerdings verträgt selbst die robuste Grünlilie nicht. Prüfen Sie deshalb immer erst mit dem Finger, ob die Erde schon etwas angetrocknet ist. Haben Sie mehrmals hintereinander das Gießen vergessen, hilft ein zehnminütiges Tauchbad. Steht die Grünlilie im Winter kühl, wird sie nur zwischen März und September wöchentlich gedüngt.
An einem warmen Winterplatz sollten Sie alle drei Wochen Dünger geben. Zeit zum Umtopfen ist es, wenn die dicken Wurzelknoten aus der Erde schauen. Das kann zu jeder Jahreszeit passieren. Nehmen Sie breite, nicht zu tiefe Töpfe und normale Blumenerde.
Vermehrung
Am einfachsten vermehrt man eine Grünlilie durch Ableger, die Kindel. Man schneidet sie von den Stielen, stellt sie zum Bewurzeln in Wasser oder topft gleich in Erde. Stellen Sie den Topf an einen warmen Platz. Größere Pflanzen lassen sich beim Umtopfen teilen.
Krankheiten und Schädlinge
Die Grünlilie zählt zu den ganz robusten Pflanzen, die Pflegefehler nicht so schnell übelnehmen. Oft aber sieht man braune Blattspitzen: ein Zeichen für zu trockene Luft. Gehen die hellen Streifen auf den Blättern verloren, steht die Grünlilie zu dunkel. Gelegentlich knicken bei Lichtmangel die Blätter ab, weil sie dann zu lang wachsen.
Extratipp
Wenn Sie eine besonders üppige Grünlilie haben, sollten Sie sie in einer Ampel an die Wand hängen. Dann fallen die Stiele mit den Ablegern wie eine Schleppe herunter.