
Pflanzenfamilie
Aspleniaceae (Streifenfarngewächse)
Allgemein
Die Hirschzunge nimmt unter den Zimmerfarnen eine Ausnahmestellung ein: Sie hat breite, ungeteilte Blätter, meist mit hübsch gewelltem Rand; sie schätzt - anders als die meisten Zimmerfarne - einen kühlen Winterplatz. Wer einen Garten hat, kann diesen Farn auch ohne weiteres nach draußen setzen: Er ist komplett winterhart. Sogar wild wachsend trifft man ihn bei uns. Bis zu 40 cm lang können die zungenförmigen Blätter dieses Farns werden. Sie sitzen in einer dichten Rosette zusammen. Zwar bleibt der Farn relativ niedrig, geht aber in die Breite - planen Sie im Zimmer also genügend Platz ein. In der Natur finden sie diesen Farn auf Steinen im Wald oder an schattigen Felsen wachsend.
Arten
Es gibt nur eine Art, Asplenium scolopendrium. "Scolopendrium" übrigens bedeutet tausenfüßlerartig und bezieht sich auf die Anordnung der Sporen unter den Blättern. Als Zimmerpflanzen werden eine ganze Reihe verschiedener Sorten kultiviert, die sich durch die mehr oder weniger stark gekrausten Blattränder unterscheiden wie "Crispa", "Cristata" oder "Undulata".
Standort
Als Topfpflanze im Zimmer braucht dieser Farn einen kühlen Platz, halbschattig oder sogar schattig. Auf keinen Fall darf er Sonne ausgesetzt sein. Gut untergebracht wäre er zum Beispiel an einem Nordfenster oder in hellen Fluren. Den Sommer über fühlt er sich auch auf der Terrasse oder dem Balkon wohl. Im Winter muss eine Hirschzunge kühl stehen; die Temperaturen sollten dann möglichst nicht über 12 Grad steigen.
Pflege
Während des Sommers müssen Sie reichlich gießen und auch sprühen. Nehmen Sie aber immer entkalktes Wasser. Und achten Sie darauf, dass kein Wasser im Untersatz stehenbleibt. Am kühlen Winterplatz wird natürlich weniger gegossen. Von April bis Anfang September wird dem Gießwasser Flüssigdünger zugegeben, aber nur die Hälfte der auf der Verpackung angegebenen Menge. Umgetopft wird der Farn im zeitigen Frühjahr. Sie können normale Einheitserde benutzen oder auch eine Mischung aus Kompost, Torf und Sand.
Vermehrung
Wenn eine Hirschzunge im Laufe der Jahre füllig geworden ist, kann man beim Umtopfen die Rhizome teilen. Wichtig nach dem Teilen: eine hohe Luftfeuchtigkeit. Natürlich lässt sich die Hirschzunge auch durch Sporenaussaat anziehen; das dauert allerdings sehr lange.
Krankheiten und Schädlinge
An einem zu warmen Winterplatz stellen sich schnell Schädlinge, vor allem Wollläuse, ein. Aber auch Thripse (Blasenfüße) können vorkommen. Thripse kann man mit der Handbrause abspülen, die Wollläuse mit einer Pinzette absammeln. Hässliche weiße Flecken auf den Blättern kommen immer dann vor, wenn mit sehr kalkhaltigem Wasser gesprüht wird. Trocknen die Wedel ein, ist fast immer trockene Heizungsluft die Ursache.
Extratipp
Füllen Sie beim Umtopfen zuunterst eine besonders dicke Drainageschicht aus Kieseln oder Blähton in den Topf.