Passionsblume (Passiflora)

Standort, Pflege, Vermehrung und Krankheiten: Wissenswertes über die beliebten Passionsblumen und wertvolle Pflegetipps.
Passionsblume (Passiflora)

Pflanzenfamilie

Passifloraceae (Passionsblumengewächse)

Allgemein

Die Passionsblume bekommt faszinierend schöne Blüten. Und dazu lange Ranken, die man am besten um einen Drahtbogen oder an ein Spalier bindet. Viele Arten wachsen ausgezeichnet im Kübel, eine sogar im Garten.
Der Name der Passionsblume ist mit einer Geschichte verknüpft: Von dem italienischen Jesuitenpater Ferrari wurden ihre Blüten mit den Marterwerkzeugen Christi verglichen. Die drei Narben stellen die Nägel da, der Fadenkranz die Dornenkrone, die fünf Staubbeutel die Wundmale. Die Blätter verglich er mit den Lanzen, die Ranken mit Geißeln, die weiße Farbe mit der Unschuld des Erlösers.
Etwas weniger religiös kann man die Blüten aber auch einfach als perfektes Kunstwerk bezeichnen. Blütezeit ist der Sommer. Die ersten Blüten zeigen sich im Juni, die letzten noch im September.

Arten

In der freien Natur findet man über 400 Passiflora-Arten. Verteilt sind sie fast über die ganze Erde, wachsen in Australien genauso wie in Asien, in den tropischen, aber auch in den subtropischen Gebieten Amerikas. Als Zimmerpflanze trifft man am häufigsten die weißblaue Passiflora caerula an. Aber auch davon gibt es mehrere Züchtungen, z.B. die violette Hybride "Kaiserin Eugenie" und die elfenbeinweiße "Constance Elliott". Diese Art ist auch die robusteste. Etwas anspruchsvoller sind die violett blühende P. violacea und die scharlachrote P. racemosa. Der ideale Standort für beide ist ein Gewächshaus. Die Sorte P. quadrangularis bekommt riesige rote Blüten. Sie wächst aber so üppig, dass sie für die Wohnung zu groß wird und nur im Gewächshaus zu kultivieren ist.

Standort

Passionsblumen wollen vom Frühjahr bis zum Herbst so sonnig wie möglich stehen, an einem Schattenplatz entwickeln sich nur wenig Blüten. Im Sommer kann man sie gut nach draußen stellen. Suchen Sie aber eine etwas geschützte Stelle, z.B. vor einer warmen Südwand, aus. Passiflora caerulea kann man in sehr milden Gegenden - in den so genannten Weinbaugebieten - sogar auspflanzen. Sie braucht dann aber eine Frostabdeckung. Normalerweise wollen die Pflanzen hell, kühl (5-10 Grad) und luftig überwintern.

Pflege

Ab Ende März bis Anfang August müssen Sie reichlich, in den übrigen Monaten wenig gießen. Im Sommer sollten Sie dem Gießwasser einmal in der Woche Flüssigdünger zugeben. Junge Pflanzen werden in jedem Frühjahr, ältere nur noch bei Bedarf umgetopft. Nehmen Sie nicht zu große Töpfe, und mischen Sie, wenn möglich, normale Blumenerde mit etwas Kompost. Bei dieser Gelegenheit sollten die Triebe auf sechs bis acht Augen zurückgeschnitten werden.

Vermehrung

Theoretisch kann man Passionsblumen durch Wurzelaufläufer, durch Kopfstecklinge und durch Aussaat vermehren. Allerdings blühen Sämlinge erst spät.

Krankheiten und Schädlinge

Wenn im Winter, in der lichtarmen Jahreszeit, einige Blätter vergilben und abfallen, ist das normal. Steht die Pflanze im Winter zu warm, treten leicht Wollläuse auf. Steht sie im Sommer in zu trockener Luft, sind bald Spinnmilben zu sehen. Bilden sich nur wenig Blüten, kann ein zu schattiger Standort schuld sein. Wenn Blütenknospen eintrocknen und abfallen, ist die Erde entweder zu trocken oder zu nährstoffarm.

Extratipp

Frisch umgetopfte Pflanzen zuerst ganz vorsichtig gießen und noch nicht gleich in die Sonne setzen.

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