
Pflanzenfamilie
Hyacinthaceae (Hyazinthengewächse)
Allgemein
Apart und dabei anspruchslos - das sind die beiden wichtigsten Merkmale dieser Pflanze. Oft sieht man die Schopflilie als sommerliches Gartengewächs; sie ist aber auch fürs Zimmer recht gut geeignet. Allerdings verströmen die Blüten einen unangenehmen Aasgeruch, mit dem die Pflanzen in der Natur Fliegen zum Bestäuben anlocken. Die Schopflilie ist eine ausgesprochene Saisonpflanze, wie z.B. die Amaryllis. Im Februar wird die Zwiebel angetrieben, es bilden sich Blätter, im Frühsommer folgen Blüten. Danach sterben die oberirdischen Pflanzenteile ab, und nur die Zwiebel überwintert.
Arten
Alle Schopflilien stammen aus Afrika. Die bekannteste Zimmerart ist Eucomis bicolor, die im Juli/August blüht. Sie hat hellgrüne, an den Rändern leicht gekräuselte Blätter. Glatte Blattränder besitzt E. comosa, zu erkennen am gefleckten Blütenschaft und braunen Flecken auf den Blattunterseiten. Ihre grünlichen, zart duftenden Blüten erscheinen im Juni/Juli. Schon im März/April öffnen sich die Blüten von E. autumnalis. Sie hat kürzere Blätter als die anderen Arten. Ihre Wachstumszeit fällt in den Winter, die Zwiebeln dieser Art (die aber selten ist) müssen bereits im September eingetopft werden.
Standort
Im Zimmer schätzt die Schopflilie einen hellen, luftigen Platz. Öffnen Sie vor allem den Sommer über häufig das Fenster, aber vermeiden Sie grelle Sonneneinstrahlung. Wer will, kann die Schopflilie auch während der warmen Monate auf die Terrasse oder den Balkon stellen. Im Winter sollte die Zwiebel kühl, aber frostfrei gelagert werden. Beim Antreiben im Februar müssen Sie für leichte Bodenwärme sorgen. Zu warm allerdings darf es im Frühling bis Mitte Mai noch nicht sein; etwa 10 Grad Raumtemperatur reichen völlig aus.
Pflege
Im Februar wird die Zwiebel eingetopft, in übliche Einheitserde oder in eine Mischung aus Komposterde und Torf zu gleichen Teilen. Wichtig: Die Zwiebel darf nur zur Hälfte in der Erde stecken; der Topf sollte nicht zu groß sein. Zunächst dürfen Sie nur ganz wenig Waser geben. Erst wenn sich die ersten Blätter zeigen, wird mehr, den Sommer über reichlich gegossen. Sind die Blüten verwelkt, wird wieder sparsamer, während der Ruhezeit gar nicht gegossen. Von April bis Ende August sollten Sie die Pflanze wöchentlich düngen. Allerdings reicht die Hälfte der üblichen Düngermenge aus. Am Ende der Blütezeit lassen Sie die Blätter eintrocknen.
Vermehrung
Beim Umtopfen entdeckt man oft, dass sich an der Mutterzwiebel kleine Seitenzwiebeln gebildet haben. Diese kann man vorsichtig abnehmen und extra eintopfen. Möglich ist aber auch die Anzucht aus Samen. Diesen können Sie sogar von der eigenen Pflanze ernten. Er keimt bei üblichen Zimmertemperaturen ziemlich rasch. Allerdings müssen Sie damit rechnen, dass es zwei bis drei Jahre dauert, bis solche Sämlingspflanzen zum ersten Mal blühen. Im ersten Winter müssen die Sämlinge noch etwas wärmer stehen.
Krankheiten und Schädlinge
Braune Blattspitzen entstehen, wenn die Pflanze in der Wachstumszeit zu wenig gegossen wurde. Gießen Sie dagegen zu reichlich, kann es zu Wurzelfäule kommen. Dann müssen Sie sofort umtopfen. Oft allerdings sind solche Pflanzen nicht mehr zu retten. An Schädlingen treten häufiger Blattläuse auf. Sie werden am besten im Freien mit einer Gartenbrause abgespült.
Extratipp
Die Zwiebeln werden besonders kräftig und blühen im nächsten Jahr reicher, wenn man sie von Mai bis September ins Freie pflanzt.