Stiefmütterchen, Funkien und Frauenmantel: auf frischer Tat ertappt
Jetzt spielen wir mal freies Assoziieren. Also, woran denken Sie bei Stiefmütterchen? Bescheiden, unkompliziert, vertraut, lieblich, lustig, nett? Nun, das geht uns auch so. Der kleine Farbtupfer ist so fröhlich wie ein Frühlingsmorgen. Stiefmütterchen lenken nicht magisch die Blicke auf sich, sondern verbreiten unaufdringliche Heiterkeit im Hintergrund. Und am allerschönsten tun sie das, wenn man sie nicht in Konkurrenz mit anderen, prächtigeren Blumen schickt, sondern ihnen einen kleinen Solopart in der Vase einräumt.
Wunderbar dagegen vertragen sich die robusten Stiefmütterchen mit vielen verschiedenen Grüntönen, geliefert von Gartenstauden wie Funkien mit ihren aufgerollten Spitztütenblättern, die sich langsam entfalten. Genauso frisch wirken die Sterndolde mit ihrem cremeweißen Strahlenkranz und der Frauenmantel, der Fülle verleiht. Der Name Stiefmütterchen leitet sich übrigens aus der Anordnung der Blüte her, die aus fünf Blättern besteht: Das unterste, die Stiefmutter, ist schön ausgeprägt. Links und rechts daneben, auch prominent, die leiblichen Töchter. Und im Hintergrund, ganz unscheinbar, die beiden Stieftöchter.
Tipp: Stellen Sie Sterndolden in voll aufgeblühtem Zustand in die Vase.
Fotos: Bernd Opitz