Leuchtende Blüten sind ihr Markenzeichen, Vielseitigkeit ihr zweiter Name: Nelken dürfen einfach in keinem Garten fehlen. Die alten Griechen weihten Nelken ihrem höchsten Gott Zeus und nannten sie “Dios anthos”, göttliche Blumen. Daraus wurde der noch heute gültige botanische Name Dianthus.

Nelken: pure Leuchtkraft
Sie wirken zerbrechlich wie Porzellan und zart wie Spitze, doch in Wahrheit sind Nelken echte Tausendsassa, die im Garten oder in der Vase für leuchtende Blüten sorgen und sogar für ländlichen Charme sorgen. Holen Sie sich den nostalgischen Charme der Nelken in den eigenen Garten – sie verleihen den Beeten eine traumhafte Leichtigkeit.

Viele Nelken sehen so aus, als hätten sich barocke Maler an ihre ausgetobt, so schön klar und formenreich sind die Blüten. Wie bei anderen Pflanzen auch, werden Nelken oft je nach Blütenzeichnung in verschiedene Gruppen einteilen. “Flakes” haben unregelmäßige und einfarbige Punkte oder Flecken auf den Blüten, “Picotees” haben einen kontrastreich ausgefärbten Blütenrand und die “Bizarres” sind die Punks unter den Blüten mit wilden, mehrfarbigen Blütenmustern.

Nelken in Töpfen
Pinkfarbene Nelken wie Kaisernelken (Dianthus chinensis) passen wunderbar zur sommerlichen Gartendekoration, viele verströmen zudem einen sinnlichen Duft. Nach der Blüte schneidet man sie um ein Drittel ihrer Höhe zurück. Sie danken es, indem sie anschließend noch einmal kräftig austreiben und einige Wochen später neue Blüten bilden. Die Nelken brauchen im Sommer stets genügend Wasser.
Nelken und Winterhärte
Die bekannteste Nelke ist Dianthus caryophyllus, die Gartennelke. Diese ist eigentlich mehrjährig, macht im Winter aber so oft Probleme, dass sie nur als einjährige Sommerblume verkauft wird. Kälte stecken die Nelken sogar gut weg, aber der nasskalte Boden macht ihnen im Winter zu schaffen, so dass die Nelken im Herbst meist auf Nimmerwiedersehen verschwinden.
Wirklich winterharte Stauden sind die niedrigen Nelken wie Federnelken (Dianthus plumarius), Sand-Nelken (Dianthus arenarius) oder Pfingst-Nelken (Dianthus gratianopolitanus). Diese bilden im Laufe der Jahre dichte Polster. Aber auch nur, wenn der Boden locker und durchlässig nicht, denn auf Staunässe reagieren diese Nelken ebenfalls beleidigt. Ideal sind Steingärten, Lehmboden sollten Sie unbedingt mit Sand oder Splitt verbessern.
Nelken mit betörendem Duft
Auch die Dichter der Antike feierten den süßen Nelkenduft so überschwänglich wie die Schönheit der Rosen. Über Italien kamen die ersten Züchtungen nach England. Dort waren Federnelken (Dianthus-plumarius-Hybriden) schon zu Shakespeares Zeiten bekannt und beliebt. Aufgrund der vorherrschenden Blütenfarbe werden sie dort kurz “Pinks” genannt. Noch heute findet man in den Cottagegärten eine Vielzahl reizvoller Sorten. Sie säumen Beetränder, blühen unter Rosenhochstämmen oder im Steingarten.

Auch bei uns sind die duftenden Frühsommerblüher auf dem Vormarsch. Denn ihre graugrünen Polster sehen rund ums Jahr sehr schön als Beeteinfassung aus. Neben den sortenreichen Federnelken, die meist Anfang Juni blühen, sind als DuftNelken für den Garten auch die Pfingstnelke (Dianthus gratianopolitanus) mit Blütezeit im Mai und Juni sowie die filigrane Prachtnelke (Dianthus superbus) gut geeignet.
Von letzterer gibt es auch eine spät blühende Varietät (D. superbus var. autumnalis), deren Blütezeit in den Spätsommer fällt. Wenn Sie den süßen Nelkenduft auch am Abend genießen möchten, sollten Sie die Nacht-Duftnelke (D. strictus var. bebius) nahe der Terrasse pflanzen.

Bewährte Nelken-Arten
Bartnelke (Dianthus barbatus):
Die zweijährigen Pflanzen blühen in dichten Dolden, auf denen die Einzelblüten schirmförmig angeordnet sind und werden 50 – 60 cm hoch. Die Blüten sind je nach Sorte einfach oder gefüllt, verströmen aber immer einen intensiven Duft. Bartnelken sind tolle Begleiter für Rosen. Im Spätsommer einfach ins Blumenbeet säen. Sagt den Pflanzen ihr Standort zu, versamen sich Bartnelken von selbst und sind dann ausdauernd.
Kaisernelken oder Chinesische Nelken (Dianthus chinensis):
Die Blüten dieser einjährigen Art haben tief eingeschnittene Blütenblätter und leuchtende Farben. Chinesische Nelken sind perfekt für Kübel, Kästen und sonnige Beete im Sommergarten. Chinesische Nelken werden gut 30 cm hoch und stehen am liebsten in der Sonne.
Gartennelke (Dianthus caryophyllus).
Diese je nach Witterung zwei- bis mehrjährigen Pflanzen werdene bis 60 cm hoch, verträgt wie alle Nelken keine Staunässe. Es gibt auch hängende Sorten für Blumenampeln. Die Blütenfarben reichen von Weiß über gelb bis hin zu rot und rosa. Einige Sorten sind sogar zweifarbig.

Tipps für Vase:
Ob alleine oder im Team mit anderen Schnittblumen. Nelken halten sich in der Vase sehr lange, wenn Sie alle zwei Tage das Wasser wechseln. Die Blütenknospen sollten beim Kauf leicht geöffnet sein.
Nelken: Fräulein im Petticoat
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Staudengärtnerei Alpine Raritäten, Jürgen Peters.
Auf dem Flidd 20
25436 Uetersen
Tel.: 0 41 22/33 12
Text: Thomas Heß