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Vorbereitung auf den Urlaub
Hacken Sie Beete möglichst vor dem Urlaub noch einmal durch. Damit unterbricht man hauchdünne Kanäle im Boden, durch die Wasser nach oben steigt und an der Oberfläche nutzlos verdunstet.
Bereiten Sie Ihre Pflanzen vor, indem Sie verdorrte Blätter und Blüten abzupfen. Das minimiert Keimherde und verringert das Risiko für Pilzbefall. Untersuchen Sie die Pflanzen außerdem auf Ungeziefer und Krankheiten. Eine rechtzeitig erkannte Krankheit kann noch vor Urlaubsantritt behandelt und die Übertragung auf andere Pflanzen verhindert werden.
Kranke oder befallene Exemplare kommen in Quarantäne, alle anderen Pflanzen rücken Sie am besten an einem schattigen Platz zusammen. So bleibt die Blumenerde länger feucht.

Tipp für draußen:
Die Erde größerer Pflanzen und Sträucher trocknet nicht so schnell aus, wenn man sie mit Mulch abdeckt. Dafür eignet sich Kies oder auch Grasschnitt.
Und für den Rasen gilt:
Wässern Sie kurz vor Abreise ausgiebig – das Wasser muss mindestens 15 Zentimeter tief in den Boden gesickert sein, dann ist das Grün je nach Witterung für die nächsten sechs bis zehn Tage versorgt.

Natürlich müssen Sie auch all Ihre anderen Blumen und Grünpflanzen großzügig gießen – dann können Sie getrost für einige Tage wegfahren. Wenn Sie jedoch länger als eine Woche weg sind, ist eine automatische Bewässerung sinnvoll.
Pflanzensitter während der Urlaubszeit
Für die Urlaubszeit ist eine automatische Bewässerung wirklich praktisch – und auch sonst erleichtert sie die Gartenarbeit. Wir stellen gängige Bewässerungsmöglichkeiten vor:
Wasserspeicherkugel:
Eine Wasserspeicherkugel ist eine attraktive Bewässerungsmöglichkeit für einzelne Zimmerpflanzen, die man getrost das ganze Jahr nutzen kann. Die Glaskugel, die auf einem dünnen Rohr sitzt, wird mit Wasser befüllt und wurzelnah in den Blumentopf gesteckt. Das Wasser wird gleichmäßig an die Erde abgegeben.
Nicht ganz so hübsch, aber praktisch ist der Flaschentrick für Kübelpflanzen, der nach dem gleichen Prinzip wie die Wasserspeicherkugel funktioniert: Stechen Sie winzige Löcher in den Deckel einer Plastikflasche, füllen Sie dann die Flasche mit Wasser und stecken Sie sie kopfüber in die Blumenerde. Hier ist es wichtig, die Konstruktion vorher auszuprobieren, denn jede Blumenerde ist anders, und die Flasche kann mitunter zu schnell auslaufen.
Wasserspeicherkasten:
Ein Blumenkasten mit Wasserspeicher eignet sich besonders für den Balkon. Er besteht aus einem Kasten und einem bepflanzten Einsatz. Am Boden des äußeren Kastens wird das Wasser gespeichert, während sich die Pflanzen über einen Ansaugkegel so viel Flüssigkeit ziehen, wie sie benötigen. Ein Wasserstandsmesser informiert über die Menge des gespeicherten Wassers.

Vorsicht: Der Wasserspeicher darf nicht zu voll sein, sonst besteht die Gefahr, dass die Pflanzen im Wasser stehen und die Wurzeln faulen. Stellen Sie den Kasten also während des Urlaubs möglichst schattig und regensicher auf.
Wasserspeicherkästen gibt’s im Baumarkt. Und wer es bunt mag, bekommt die Blumenkästen in 17 verschiedenen Farben bei www.blueman.de.

Tropf-Bewässerung: Mit einem “Tropf-Blumat” lassen sich Blumenkübel und Balkonkästen tröpfchenweise und ohne Strom wässern. Die Konstruktion besteht aus Tonkegeln, die über Schläuche mit einem Hochtank verbunden sind. Die Kegel werden in die Blumenerde gesteckt und reagieren auf den Feuchtigkeitsgehalt in ihrer Umgebung. Es wird nur so viel Wasser abgegeben, wie die jeweilige Pflanze tatsächlich braucht. Weitere Informationen finden Sie auf www.blumat.de.
Und noch eine Tropfbewässerungsmethode für Garten und Terrasse: An einen Wasserhahn oder eine Regentonne wird ein Druckminderer, zum Beispiel das “Micro-Drip-System” von Gardena, angeschlossen. Über Schläuche, die zu den Blumenkübeln führen, wird das Wasser tropfenweise abgegeben. Weitere Infos gibt es auf www.gardena.com.
Tipp:Alternativ können Sie auch ein Planschbecken an einem schattigen Platz aufstellen, es mit etwas Wasser und Blähton, dem Granulat der Hydrokultur, füllen und Ihre Balkon- und Terrassenpflanzen hineinstellen. Dank des Granulats stehen die Pflanzen nicht im Wasser, werden aber ausreichend mit Feuchtigkeit versorgt.
Einen ähnlichen Trick gibt es für Zimmerpflanzen: Man füllt etwas Wasser in die Badewanne und legt alte Handtücher aus. Die Pflanzen ohne Übertopf nehmen die Feuchtigkeit aus den Handtüchern auf.

Generell gilt: Egal, für welche Bewässerung Sie sich entscheiden, probieren Sie das System rechtzeitig vor Abreise aus. So stellen Sie sicher, dass Ihre Pflanzen während Ihrer Abwesenheit optimal versorgt sind.
Pflege nach Ankunft aus dem Urlaub
Füllen Sie schon vor Abreise alle Gießkannen mit Wasser. Die Pflanzen werden Ihnen bei Ihrer Ankunft das abgestandene Wasser danken. Kontrollieren Sie dann erneut auf Krankheitsbefall und Ungeziefer und düngen Sie gegebenenfalls.
Erste Hilfe bei Wassermangel
Für den Fall, dass Sie aus dem Urlaub wiederkommen und eine Ihrer Pflanzen ist aufgrund von Wassermangel welk, gibt es hier die SOS-Tipps:
- Welke Pflanze sofort für einige Minuten in einen Eimer mit Wasser stellen und warten, bis die Blumenerde komplett durchnässt ist.
- Bei Stauden im Garten einen Erdwall rings um die Pflanze aufschütten, damit das Gießwasser nicht abfließt, sondern direkt an der Pflanze versickert. Dann ausgiebig wässern.
- Über die Pflanze ein Gartenbau-Vlies legen, damit die sie nicht in der prallen Sonne steht.

Text: Thomas Heß