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Slowflowers für den naturnahen Garten
Wir achten auf Bio-Lebensmittel, faire Klamotten, vegane Kosmetik. Aber die Wenigsten machen sich Gedanken, woher ihre Blumen kommen. Wieviele Kilometer sie zurückgelegt haben, ob sie mit Pestiziden belastet sind. Rosen zum Valentinstag sind damit ethisch und ökologisch oft teuer erkauft. Die Alternative: saisonale, giftfreie Schnittblumen aus regionalem Anbau. Malin Lüth will das Bewusstsein dafür stärken und gehört neben fast 30 deutschen Flower Farmern, Floristen und Blumengärtnern zum bunten Kollektiv der Slowflower-Bewegung.
www.slowflower-bewegung.de
Saatgut vom Biobauern – eine gute Wahl
Lieber samenfestes Saatgut alter und vergessener Sorten vom Bio-Bauern (Demeter-, Bioland- oder Naturland-Siegel) aus der Region kaufen statt Hybrid-Sorten aus konventioneller Züchtung. Die Vorteile? Mutterpflanzen aus ökologischem Anbau, keine chemische Behandlung nach der Ernte, hohe Keimfähigkeit und die Chance, im nächsten Jahr neue Samen zum Tauschen oder für die eigene Aussaat zu gewinnen.
Wasser sparen
Der Klimawandel ist kaum zu stoppen. Es macht aber Sinn, bereits bei der Gestaltung und Planung zu überlegen, wie sich nachhaltig Wasser sparen lässt. Zum Beispiel mit robusten Pflanzen (Rutenhirse, Lavendel, Hauswurz), die nicht ganz so durstig sind und auch mal Trockenheit vertragen. Eine weitere Idee ist die Tröpfchenbewässerung. Hier geben Schläuche auf der Erde das Wasser direkt und tropfenweise ab. Und – nicht neu, aber immer noch richtig: Regen als perfektes kalkarmes Gießwasser in Tonnen sammeln.
Boden im Garten verbessern
Um die Moore zu schützen, auf torffreie Bio-Erde (www.compo.de) setzen. Holzfasern, Rindenmulch und -humus dienen als Torfersatz. Oder man kompostiert selbst: Aus Blättern, Baumschnitt, Gemüseabfällen entsteht wahres Gärtnergold, das mit wertvollen Nährstoffen sowie Spurenelementen für fruchtbaren, gut durchlüfteten Boden mit hoher Wasserhaltefähigkeit sorgt. Kein Platz für einen Kompost? Mit einer Wurmkiste klappt das clevere Upcycling auch im kleinen Stil.
Selbstversorgung
Den ein oder anderen eigenen Salatkopf zu ernten, ist nicht nur nachhaltig, sondern macht auch mächtig stolz. Wer beim Anbau von Obst, Gemüse und Kräutern weniger über Standortbedingungen, Fruchtfolgen oder Pflanznachbarn grübeln möchte, nimmt nur die Ernte auf dem perfekt vorbereiteten Miet-Gemüsebeet in die eigene Hand: "Meine Ernte" mit Standorten in ganz Deutschland.
www.meine-ernte.de
Generationengarten
Wie wird der Samen zur Cocktailtomate? Wann kann ich endlich die Erdbeeren pflücken? Wo wachsen Birnen? Fragen, die man Kindern am leichtesten beim gemeinsamen Buddeln beantwortet. Spielerisch lernen sie dabei, achtsamer mit Lebensmitteln umzugehen, zu beobachten, geduldig zu sein – und sie bekommen ein Bewusstsein für den Kreislauf der Natur. Als Garten-Buddys glänzen sicher gerne die Großeltern mit Gärtnerwissen. Oder die netten Nachbarn im lokalen Gemeinschaftsgarten (über www.anstiftung.de). Der Garten als Ort der Begegnung – eine schöne Idee.
Sharing 2.0 – den Garten teilen
Fürs Stutzen einer Hecke kommt man schnell auf die Idee, sich beim Nachbarn eine Kettensäge zu leihen. Aber warum teilt man sich nicht gleich den ganzen Garten? Laut Statista leben in Deutschland rund 36 Millionen Gartenbesitzer – sie können über das Nachbarschaftsportal nebenan.de Zeit im eigenen Garten anbieten. Und so anderen Menschen zu ein paar Stunden im Grünen direkt vor der eigenen Haustür verhelfen.
Tierfreundlich gärtnern
Soll der Garten nicht nur grüne Oase für Menschen, sondern auch Zufluchtsort für heimische Tiere sein, heißt das Geheimnis: Mut zu wilden Ecken. Wildblumen locken Insekten wie Bienen und Schmetterlinge an. Im Winter freuen sich Igel über angehäuftes Laub. Und wie wäre es mit originellem Sichtschutz voller Eigenleben: EinTotholzzaun ist Brutstätte für Vögel, Unterschlupf für Kleintiere, Lebensraum für Insekten. Geht ganz einfach: Grünabfälle zwischen Holzpfähle schichten und immer wieder auffüllen, wenn Äste und Zweige verrottet sind.
Den naturnahen Garten chemiefrei pflegen
Tschüss künstlicher Dünger und Pestizide. Hallo, natürliche Alternativen für gesunde Pflanzen. Drei Empfehlungen:
Gartenglück
Bessere Nährstoffaufnahme und Bodenqualität dank lebender Mikroorganismen, ca. 13 Euro, www.biotaurus.com
Schädlingsfrei
Aus den Samen des Neembaums, gegen Blattläuse, Kartoffelkäfer und Co., ca. 12,50 Euro, www.shop.plantura.garden
Die Lösung
Biodynamische Pflanzenstärkung, angepasst an die Bedürfnisse zur jeweiligen Jahreszeit, ca. 8 Euro, www.dieloesung.bio
Die Jahreszeiten im heimischen Garten
Frühling, Sommer, Herbst und Winter. Logisch, oder? Nicht unbedingt. Der Phänologische Kalender teilt das Jahr in zehn Jahreszeiten und orientiert sich an der Aktivität sogenannter Zeigerpflanzen. Schneeglöckchen beispielsweise läuten den Vorfrühling ein – Zeit für den Obstbaumschnitt. Ausführliche Tipps, welche Gartenarbeit wann ansteht, gibt‘s auf unserem Instagram-Kanal @livingathome_magazin – für jede Saison.
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