Welche Errungenschaften außerdem noch den Weg über den großen Teich zu uns gefunden und Kultstatus erreicht haben, stellen wir Ihnen vor.
Kühlschrank
Eiskalter Retro-Look
Der Kühlschrank ist aus heutigen Haushalten nicht mehr wegzudenken, die Amerikaner lieben ihn in XXL, am besten mit integriertem ice crusher, und dort fängt seine Geschichte auch an.
Um 1900 begannen US-amerikanische Unternehmen mit der Entwicklung von Kühlgeräten für private Hauhalte auf Basis der Kompressortechnik. Die ersten Kühlschränke wurden 1918 in Detroit verkauft - gerade mal 67 Stück. Die amerikanische Firma "Frigidaire" stand Pate bei der Benennung der elektrischen Kühlschränke. Und so werden noch heute in englischsprachigen Ländern Kühlschränke als "Fridge" oder "Refridgerator" bezeichnet.
Ein Lusxusartikel wird zum Alltagsgegestand: 1921 wurden in den USA rund 5000 Kühlschränke hergestellt, nur wenige Menschen konnten sich einen solchen Luxus leisten. Auch in den 50er Jahren war ein Kühlschrank immer noch eine teure Sache, drei Monatslöhne mussten die Amerikaner dafür zahlen, zehn Jahre später noch zwei Drittel eines durchschnittlichen Monatslohns.
Bemerkenswert ist die neue Retrowelle. Kühlschränke im Design der 50er Jahre aber mit neuer Technik ausgestattet, machen in modernen Küchen eine gute Figur.
Kühlschränke im Retro-Look von smeg
Weitere Produkte im American Style
American Diner
Treffpunkt mit Geschichte
Man findet sie an fast jeder Ecke: die American Diner. Dort gibt es Nachfüllkaffee bis zum Abwinken und solide, amerikanische Hausmannkost - vom Frühstück bis zum Dessert.
Die Anfänge der Diner sahen wesentlich bescheidener aus. 1872 fing der Buchdrucker Walter Scott an, aus einem von Pferden gezogenen Bauwagen den Fabrikarbeitern Frühstück und Snacks zu günstigen Preisen zu servieren. Die Idee war ein Erfolg, und in den folgenden Jahrzehnten schossen mobile Diner regelrecht aus dem Boden.
In den Fünfziger Jahren wurden die Diner "sesshaft", behielten ihre rechteckige Grundrissform bei, wurden ausgestattet mit einem Schachbrettfussboden, einer langen Theke samt roter Chromhocker und mit Kunsterleder bezogene Sitzecken, die "diner booths". Neon-Leuchtreklamen blinkten in den verschiedensten Farben und eine Jukebox sorgte für Musik. Bis heute sieht so ein typischer American Diner aus, und auch in privaten Haushalten sind Barhocker dieser Art gern gesehne Hausbewohner.
Buchtipp: Dinerrezepte und Fotos amerikanischer Straßenrestaurants haben die Autorin Jennifer Joyce und der Fotograf Martin Brigdale in einem Buch zusammengestellt.
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Musicbox
Die Jukebox
Die Geschichte der Musicbox begann 1867, als Thomas Alva Edison seinen Phonographen erfand. 1890 führten Lizenznehmer der Musikindustrie aus Werbezwecken mit dem Phonografen eine "Coin-in-a-slot-Aktion" ein. Man warf 20 Cent Münze ein, das Geräte wurde damit in Gang gesetzt, und eine Platte wurde abgespielt. Schon bald standen in vielen Restaurants und Diners "Coin-in-a-slot-Phonographen" - die man "Jukebox" nannte.
Ihren Höhepunkt erreichte die Jukebox nach dem Zweiten Weltkrieg in den USA. Es war die goldene Zeit des Rock'n'Rolls, der Petticoats und Diners. Das Design der Geräte erinnert an amerikanische Autos, mit ihren Heckflossen, Panoramascheiben oder Cadillac-Rückleuchten. Bunte Lichter, Chrom, Blubber-Blasen-Röhren und verschnörkelte Nickelornamente geben der Jukebox noch heute ihr kultiges Aussehen und sind häufig in modernen Lofts ein beliebter Wohngegenstand.
Der iPod
2001 wurde er erstmalig vorgestellt, der iPod mit 5 GB-Festplatte. Seither ist er immer weiterentwickelt worden und zahlreiche Modelle sind gefolgt. Sie sind die meistverkauften tragbaren Musikabspieler der Welt und gelten als das Design-Accessoire schlechthin.
Als Erfinder des iPod gilt Tony Fadell, den die amerkikansche Firma Apple als Hardware-Entwickler verpflichtet hat. Das Design der Geräte stammt von Jonathan Ive. 2002 gewann der iPod den red dot design award.
Jeans
Zeitloser Stoff
Kaum einer hat sie nicht in seinem Kleiderschrank: eine Jeans. Und die Geschichte der Kulthose reicht bis ins 18. Jahrhundert zurück.
Der Stoffhändler Levi Strauss und der Schneider Jacob Davis verwendeten in den 70er Jahren des 19. Jahrhundert indigo-blauen Denim zur Fertigung ihrer Jeans: die Jeans, wie wir sie heute kennen, war geboren.
Nach dem zweiten Weltkrieg brachten amerikanische Soldaten die Jeans nach Europa, und 1948 wurde die erste "Nietenhose" in Deutschland produziert. Seitdem ist ihr "Siegeszug" nicht aufzuhalten. Sei es Boot Cut, Karottenform, mit Schlag oder als Röhre - eine Jeans passt heutzutage zu fast jeder Gelegenheit, mal zünftig mal verführerisch, mal elegant.
Und dass man mit Jeans sogar noch heute große Aufmerksamkeit erregen kann, beweist ein aktuelles Werbemotiv. Das amerikanische Label Calvin Klein Jeans inszeniert in seiner neuen Werbekampagne Jugendliche in provokanten Posen und sorgt damit für einen Skandal.
Wie sieht die Jeansmode von heute aus? Unser stellv. Redaktionsleiiter Lars Fricke hat sich auf die Suche begeben und (ungewollt) den aktuellen Trend ausfindig gemacht. Nachzulesen im Blog: Neue Jeans gefällig?